Mit der Harley Davidson Pan America 1250 ging es erstmal von Kärnten nach Zürich. Beim überqueren der Landesgrenze steht schon mal fast der Stift. Hier gilt absolute Vorsicht. Die Geschwindigkeitslimits sind etwas Gewöhnungsbedürftig. 80km/h gilt auf Landstraßen, 120km/h auf Autobahnen. Ein Kunstgriff mit der 152PS starken Pan America. Erstmals erfüllt der Tempomat seine Funktion. Angehalten möchte man auf keinen Fall werden. Der Schweizer Bußgeldkatalog sollte jedem vorab unbedingt bekannt sein! Trotz der Tempobegrenzungen machten die kurvigen Landstraßen und die beeindruckenden Ausblicke die Anreise zu einem Erlebnis, das man selten so intensiv erlebt.
Nach einem kurzen Kampf mit dem inneren Drang, den Gashahn zu öffnen, gewöhnt man sich jedoch an die Tempolimits. Wenn man das akzeptiert hat, wird das Fahren entspannter. Keine Hektik, kein Drängeln – nur der Genuss der atemberaubenden Landschaften und die vielen Kurven. Es fühlt sich fast so an, als würde man das Motorradfahren ganz neu entdecken. Rennen gewinnt man zwar keine, aber dafür jede Menge neuer Eindrücke.

Switzerland Tourism und Harley-Davidson – Ein starkes Team

Unser dreitägiges Abenteuer begann bei Bütikofler Harley-Davidson in Zürich. Der neu eröffnete Standort versprüht vom ersten Moment an den typischen Harley-Davidson-Lifestyle. Unter der Leitung von Jannick Bardy und seinem jungen, motivierten Team wird schnell klar, dass dieser Standort weit mehr ist als nur ein gewöhnlicher Motorradladen. Hier trifft professionelle Wartung auf echte Leidenschaft, und die Pflege der Community hat ebenso hohen Stellenwert wie die Arbeit an den Bikes.

Neben der Pan America standen noch drei Harley-Davidson CVO (Street Glide & Road Glide) Modelle bereit. Interessanterweise sind die Verkaufszahlen von Harley-Davidson in der Schweiz überdurchschnittlich hoch. Kein Wunder, denn mit 80 km/h auf den Landstraßen ist ein Supersportler mit 200 PS nicht wirklich in seinem Element – hier entfalten die großen Tourig Modelle von Harley Davidson ihre wahre Stärke.

Nach einem eindrucksvollen Firmenrundgang ging es dann schon ab auf die Motorräder und zu einem Teilstück der Grand Tour of Switzerland. Doch was ist diese Grand Tour überhaupt?

Die Grand Tour of Switzerland – Eine landschaftliche Traumroute

Die Grand Tour of Switzerland ist eine atemberaubende Route für eine Rundreise durch die Schweiz – egal, ob mit dem Auto oder dem Motorrad. Die Strecke führt über 1.643 Kilometer und passiert 46 Top-Attraktionen, 22 Seen, 5 Alpenpässe und 13 UNESCO-Welterbestätten. Die Tour ist in 8 Etappen unterteilt, und über 650 Straßenschilder weisen den Weg. Wer möchte, kann sich auch einfach per GPS navigieren lassen.

Die offizielle Webseite der Grand Tour of Switzerland bietet zahlreiche Informationen, darunter empfohlene Übernachtungsmöglichkeiten und detaillierte Etappenbeschreibungen. Ein besonderes Highlight sind die Foto-Spots entlang der Route, die immer wieder dazu einladen, einen Moment innezuhalten und die Schönheit der Umgebung festzuhalten. Die empfohlene Reisezeit ist von April bis Oktober, um die besten Wetterbedingungen zu nutzen.

https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/erlebnisfahrten/auto-motorrad-grand-tour/

Ein Muss für jeden Touring-Kalender

Für uns steht fest: Die Grand Tour of Switzerland ist ein absolutes Muss für jeden Motorradfahrer. Das Land bietet nicht nur atemberaubende Landschaften und exzellente Straßenbedingungen, sondern auch eine Fülle an kulturellen und kulinarischen Highlights. Wer sich einmal auf das entspannte Fahrgefühl einlässt und die besonderen Gegebenheiten der Schweiz – wie die Tempolimits – akzeptiert, wird eine unvergessliche Zeit erleben. Wer Angst vor einer großen Budgetfalle hat, den kann man beruhigen. Klar hatten wir es dank perfekter Organisation da etwas leichter, doch während unserer Reise haben wir festgestellt, dass sich das Preisniveau etwas angenähert hat. Natürlich kann es in einigen Bereichen teurer sein als anderswo, aber die oft befürchtete „Budgetfalle“ bleibt aus. Und wenn man in solch traumhaften Unterkünften übernachtet und sich kulinarisch auf höchstem Niveau verwöhnen lässt, lohnt es sich in jedem Fall.

Die Schweiz ist nicht nur ein Land, das man durchfährt, sondern ein Land, das man in vollen Zügen genießen sollte – am besten auf zwei Rädern.